chor@chorifeen.com                             Seite geändert:  21.01.2024 um 21:15 Uhr
unter der Leitung von Ingrid Neugebauer
                                                  125 Jahre                   Chorvereinigung Bruck an der Mur - die ChoriFeen
Gerne blicken wir im Jubiläumsjahr 2015 auf 125 Jahre Vereinsgeschichte der Chorvereinigung Bruck an der Mur zurück. Undenkbar ohne die Verdienste meiner Vorgänger, die den Chor mit unglaublichem Einsatz durch die Höhen und Tiefen der damaligen Zeit geführt haben. Die Gründung des Vereins Brucker Arbeiter, Handwerker und Eisenbahner fanden sich zusammen, um einen Verein zu gründen. 1889 war es dann so weit - der Arbeiterbildungsverein wurde gegründet. Der Eisenbahntischler Jelinek und der Konsumangestellte Bartl wurden mit der Führung des Vereins betraut. In der Folge stießen immer mehr sangesfreudige Arbeiter zu diesem Bildungsverein, sodass im Jahre 1890 daraus der “Arbeitersängerbund Eintracht Bruck an der Mur” gebildet wurde. Als Vereinsgasthaus wählte man den Gasthof Rodler, später Dockl, in der Mittergasse, wo ein- bis zweimal wöchentlich geprobt wurde. Mit Feuereifer waren alle Mitglieder bei der Sache und bald konnte der Männerchor mit ansprechenden Leistungen an die Öffentlichkeit treten. 1901 wurde eine Vereinsfahne angeschafft, welche auf einer Seite die Aufschrift “Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit” - 29. Juni 1901 - Proletarier aller Länder vereinigt Euch” und auf der anderen Seite “Arbeitersängerbund Eintracht-Bruck an der Mur” und das Vereinsmotto “Wo Mur und Mürz zusammenfließt, das Lied der Arbeit dich begrüßt!” trägt. Zur Fahnenweihe waren zahlreiche Gast - und Brudervereine - wie es damals hieß - gekommen und viele Fahnenbänder zeugen von freundschaftlichen Beziehungen, die der Chor zu anderen Arbeitervereinen in der damaligen Monarchie hatte. Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges wurden auch viele Sänger zum Militär einberufen und der Chor musste seine Tätigkeit vorübergehend einstellen, lediglich ein Quartett konnte weitersingen. Nach dem Krieg erreichte der “Sängerbund Eintracht Bruck an der Mur” in den zwanziger Jahren eine Blütezeit. Der Arbeitersängerkalender des Jahres 1926 berichtete von 50 ausübenden und 130 unterstützenden Mitgliedern. Der 1920 gegründete Eisenbahnergesangsverein “Flugrad” fusionierte sich 1932 mit dem Arbeitersängerbund “Eintracht” und der neue Verein nannte sich nun “Sängerrunde Flugrad”. Nach den Ereignissen des 12. Februar 1934 wurden, neben der Sozialdemokratischen Partei, alle Arbeitervereine, so auch die Sängerrunde “Flugrad” verboten. Das Vereinseigentum wurde beschlagnahmt. Nur die Fahne und zwei Proben bzw. Protokollbücher konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden und haben alle Wirren der Zeit heil überstanden. 1945/1946 wurde der Chor unter seinem alten Namen von Obmann Pongracic, Chorleiterin Trude Mayer und Chorleiter Hans Goriupp wieder aktiviert. 1947 erfolgte die Umbenennung des inzwischen gemischten Chores in “Chorvereinigung Bruck an der Mur”. Am 21. November 1948 trat der Chor erstmals wieder an die Öffentlichkeit, mit einem Konzert, von der Bevölkerung mit Interesse und dankbar aufgenommen. Dem Chor angeschlossen waren damals auch ein Kinderchor und eine Theatergruppe. Auch in den folgenden Jahren veranstaltete der Chor Liederabende und Konzerte und die Sängerinnen und Sänger waren gern gesehene Gäste bei vielen heimischen Veranstaltungen und Festen. Aber die Chorvereinigung hatte auch - bedingt durch mehrmaligen Wechsel der Chorleiter und Obmänner sowie auch Obfrauen - einige Schwierigkeiten und Turbulenzen zu überstehen. Heute ist die Chorvereinigung Bruck an der Mur mit seiner Fahne, der ältesten Arbeitersängerfahne der Steiermark, einer der ältesten und traditionsreichsten Arbeitervereine in ganz Österreich und ein wertvolles Glied der Österreichischen Arbeitersängerbewegung. Zum Jubiläum “100 Jahre Chorvereinigung Bruck an der Mur” wurde ein Gedenkstein beim Gipfelkreuz am Hochanger aufgestellt und im Rahmen einer Bergwacht-Bergmesse am 16. September 1990 um 11 Uhr geweiht. Zum Festakt wurde ins Eduard Schwarz Haus eingeladen, wo eine Ehrung verdienter Mitglieder und ein Festkonzert am Programm standen. Die weiteren Mitwirkenden waren der ÖASB Bezirkschor sowie eine Bläsergruppe der Musikschule Bruck an der Mur. 1995 wurden sogar ein Musikvideo und eine Musikkassette veröffentlicht. Diese Kassette wurde damals beim ORF stationiert und war des Öfteren auch im lokalen Sender zu hören. Der damalige Chorleiter, Mag. Manfred Kickenweitz veröffentlichte eine Messe, die uraufgeführt wurde und die er dem Chor gewidmet hat. Mag. Manfred Kickenweitz war nicht nur in Österreich ein hochgeachteter Chor-Fachmann - er stand 4 Chören vor, war Bezirks- und stellvertretender Landes- und Bundeschorleiter - auch in Hohenlimburg hat er bei den sorgfältig vorbereiteten Konzerten der Chorvereinigung das Publikum begeistert. Er hat viel bewegt und wurde leider mit 38 Jahren viel zu früh nach einem tragischen Verkehrsunfall aus dem Leben gerissen.    2. Rang in der Leistungsklasse A (hohe Schwierigkeit    mit Pflichtwerk); 5.-8.3.1998 Riva del Garda    Chorleitung: Manfred Kickenweitz Harald Knafl übernahm 1999 den gemischten Chor und gab mit seinem ersten großen Vorhaben, die Teilnahme bei der ersten Chorolympiade in Linz im Jahr 2000 eine beeindruckende Kostprobe seines Talents. Nach Umformierung des Ensembles zum Frauenchor “Die ChoriFeen” im Jahr 2003 begann er mit der Erarbeitung eines sehr anspruchsvollen und vielseitigen Repertoires. 2008 erreichten die ChoriFeen ein Bronzediplom bei der Chorolympiade in Graz. Auch in seiner Zeit wurden die Kontakte zu unserem befreundeten Chor “Vigholin” in der Partnerstadt Hohenlimburg sowie dem Volksliedchor Altaussee weitergepflegt. Nach 13 Jahren Chorleitertätigkeit legte Harald Knafl seine Tätigkeit nieder und Eva Itzlinger trat 2012 seine Nachfolge an. Die gebürtige Oberösterreicherin wohnt in Graz und studierte Cello an der Musikuniversität in Wien. Im Jahre 2000 begann sie das Studium für Chor- und Orchesterleitung an der Anton-Bruckner-Universität in Linz. Eva Itzlinger erwarb sich dadurch viel Erfahrung mit gehobener Chorliteratur. Die ChoriFeen erarbeiteten mit ihr A-Capella Literatur zwischen sakral und weltlich, von Renaissance bis Swing. Der Chor experimentierte in dieser Zeit mit vielen Sprachen der Welt. Beim Herbstkonzert 2013 zeichnet Eva Itzlinger für die Uraufführung von einem Werk von Kala Pierson und der europäischen Erstaufführung von Stanfords “Fairy Days” als besonderes musikalisches “Schmankerl” verantwortlich. Im Dezember 2014 beendet Eva Itzlinger die Chorleitung. Ingrid Neugebauer übernahm die Chorleitung im Jänner 2015. Die ChoriFeen haben das Jubiläumsjahr - 125 Jahre Chorvereinigung - Die ChoriFeen gemeinsam mit vielen Konzerten gefeiert. Es war ein äußerst abwechslungsreiches Programm. Romantisch, Pop und Musical - die ChoriFeen haben unter Ingrids Leitung richtige “Schmankerl” zum Besten gegeben. Ein gemeinsames Konzert mit unserem Städtepartnerchor “Vigholin” aus Hohenlimburg wurde zum besonderen Highligt im Jahr 2015.
CHRONIK 1890 bis 2015
125 Jahre Chormeister, Chorleiter und Chorleiterinnen: Herr Josef Bartl (von Anbeginn bis 1926) Herr A. Leopold (1926 - 1930) Herr J. Christian (1930 - 1932) Herr Kreck (1932 - 1934) Herr Schatz (1934 - 1935) Herr Koller (1935 - 1937) Herr Douschka (1937 - 1938) Herr Fahrngruber (1940 - 1945) Herr Goriupp (1945 - 1946) Herr Dir. Baxa (1946 - 1949) Frau Trude Mayer (Frauenchor, 1946 - 1970) Herr Dr. Trost (1949 - 1955) Herr Dr. Koralt (1956 - 1959) Herr Nesitka (1960 - 1964) Herr Goriupp (1965 - 1969) Herr Vivold (1970 - 1977) Herr Lendl (1977 - 1984) Herr Bela Apagyi (1984 bis September 1985) Frau Herta Steringer (ab Oktober 1985 - Herr Manfred Kickenweitz (        - 1999) Herr Harald Knafl (1999 - 2012) Frau Eva Itzlinger (Oktober 2012 - Dezember 2014) Frau Ingrid Neugebauer (Jänner 2015 - dzt.)
125 Jahre Obmänner und Obfrauen des Vereins: Herr Jelinek (von Anbeginn bis 1906) Herr Doblander (1906 - 1907) Herr Josef Martl (1907 - 1908) Herr Glatz (1912 - 1914) Herr Kobotk (1914 - 1918) Herr Hans Graggober (1918 - ?) Herr Rupert Pongacic (1940 - 1958) Herr J. Holzer (1959 - 1962) Herr Schedlbauer (1963) Herr Eibensteiner (1964 - 1966) Herr Th. Hendrich (1967) Herr F. Enegel (1968 - 1972) Herr J. Steingruber (1973 - 1974) Herr G. Schabernag (1975 - 1983) Herr Ernst Schlager (1983 - 1992) Herr Franz Kayer (1992 - 2002) Frau Heidi König (2002 - 2013) Frau Gabi Kandlbauer (2013 - 2014) Frau Beate Leser-Prais (März 2014 - dzt.)
Die Chronik wurde aus alten Zeitungsausschnitten, Chronikbüchern, Berichten von Sängerinnen und Mithilfe des ÖASB gestaltet. Beate Leser-Prais
Am 7. März 2017 in das Haus der Musik, nach Dionysen, umgezogen.
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Der Chor steht still (März 2020 - Mai 2021) Im Februar fand noch unser Konzert “Zeitensprung” statt. Der Forstschul-Festsaal wurde mit 500 Gästen gefüllt. Das Konzert war nicht nur für die Gäste, sondern auch für die ChoriFeen ein ganz besonderer Höhenpunkt und sollte mit einem darauffolgenden Konzert in Leoben im Stadttheater gekrönt werden. Leider kam es nicht mehr dazu, Corona kam und wir mussten fast eineinhalb Jahre das Singen unterlassen. Trotz jeder Menge Auflagen, Corona-Tests, Impfungen und jede Menge Schriftverkehr dazu haben die Feen nicht aufgegeben. Die Freundschaft blieb bestehen, die Technik machte es möglich. Kein persönliches Treffen, aber Whattsapp-Nachrichten, die mal traurig, mal aufmunternd waren. Ebenso ein zwar digitaler Weihnachtskalender, welcher aber mit persönlichen Nachrichten, Bildern, Gesängen, Geschichten voll mit Liebe und Harmonie gefüllt war, halfen dem Chor über die schwierigste Zeit hinweg. Corona war im Juli 2021 leider noch immer nicht besiegt, aber die nächste Katastrophe folgte für unseren Städtepartnerchor Vigholin in der Nacht. Eine riesige Hochwasserkatastrophe traf Nordrhein-Westfalen und die Stadt Hohenlimburg. Menschen standen von einer Nacht auf den anderen Tag wohnungslos da. Ein Benefizkonzert am 24. Juli und die Spenden der ChoriFeen und Freunden brachte insgesamt über 4.000 Euro ein, die eins zu eins an den Chor gespendet wurden. Der Chor hat ihn an die schwerst Betroffenen weitergereicht. Der Betrag war zu der Katastrophe ein Tropfen auf den heißen Stein, aber er brachte den Menschen in Hohenlimburg ein bisschen Hoffnung. Auch außerhalb Deutschlands hat der Städtepartnerchor und die Städtepartnerstadt mitfühlende und menschliche Freunde haben, die an sie denken. Danke an alle für Spenden!
Die ChoriFeen